Unsere Friedenskirche hat seit ihrer Einweihung schon das ein oder andere erlebt, das im Nachhinein eine „Zeitenwende“ genannt werden kann. Nun wird sie nach einer längeren Pause auch wieder zum Ausstellungsort. Wir freuen uns, endlich wieder Werke lokaler Künstler*innen präsentieren zu können. Zur Vernissage mit den Austellenden laden wir am 18.9.2022 ab 12 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst ein.
Eröffnung 18.9.2022 ab 12 Uhr
bis 16.10.2022 jeweils Dienstag & Donnerstag 16-18 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung unter 0201-517488 oder 0174-3686151
Friedenskirche: Kaiser-Wilhelm-Straße 37, 45276 Essen
Notburga Jenny-Niederprüm:
„Zeitenwende markiert den Umschlagspunkt in Wendezeiten. Da Menschen immer das bevorzugte Motiv meiner Malerei waren, sind es Menschen in der Wendezeit, auf die sich einige meiner Arbeiten beziehen: „unkenntliche“ Maskenträger, Kriegstote in Leichensäcken.
Die Kriegsereignisse, die Toten der Corona – Hotspots erleben wir mittelbar, in den immer gleichen Bildern der Medien. Die sind Ausgangspunkt meiner Versuche, eine malerischen Struktur von Erscheinungsformen der Zeitenwende zu finden.
Wendezeit wirkt ins Innere der eigenen Wahrnehmung und des Erlebens. Den subjektiven Veränderungen nachzuspüren ist ein weitere Motivation, in Wendezeiten zu malen.“
Georg Niederprüm:
„Meine Bilder sind Collagen aus maschinellen Schablonen und Stücken anderer Bilder. Diese Bilder von Bildern durchlaufen einen längeren Entstehungsprozess. Am Ende bleibt das Bild dahingestellt.“
Astrid Remmer:
„Stillleben, Landschaften, Menschen, Gebäude und Plätze, – im ersten Schritt geht es immer darum, sie zu erfassen und ins Bild zu setzen. In der Auseinandersetzung mit den malerischen Mitteln und dem Motiv geschieht eine Zusammenführung äußerer und innerer Phänomene.
Während des Malens löse ich mich sogar oft von dem ursprünglichen Motiv vor mir und lasse es im Bild sein Eigenleben entwickeln; die sinnliche Wahrnehmung, meine Vorstellungskraft, mit der ich auf unerwartete Entwicklungen in der Bildentstehung reagiere, die Empfindung für Licht, Farbnuancen, Transparenz und Plastizität weben sich zu einer Neuschöpfung, die ich als “Bild hinter dem Motiv“ beschreiben möchte.
So gesehen ist für mich das Malen kein Erfassen optischer Gegebenheiten, sondern ein spannender, offener Erkenntnisprozess, in dem Wahrgenommenes – gepaart mit Empfindung und Vorstellungskraft – zu einer neuen Anschauung verschmilzt.“