Alles Gute, Angela!

Seit dem 1.3.1997 ist Angela Klimmek Küsterin der Friedenskirche. Am Sonntag 27. Juni 2021 verabschieden wir sie in den Ruhestand. Der Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr und findet draußen vor der Kirche statt, wenn es die Wetterlage erlaubt.

Dieser Text von Ute Zimmermann ist auch in der aktuellen Ausgabe unseres Gemeindebriefs erschienen.

Ein Lächeln, ein freundliches Wort, eine Umarmung – so wird sie mir und vielen anderen in Erinnerung bleiben. Nach 24 Jahren Küsterdienst in der Friedenskirche verabschieden wir Angela Klimmek zum 1. August in den Ruhestand. Nähe zu den Menschen der Gemeinde war ihr immer sehr wichtig. So hatte sie sich ihr letztes Jahr – wenige Gottesdienste und nur mit Distanz und Maske – sicher nicht vorgestellt.

Wie hast Du dieses Jahr erlebt?

Alles war und ist eine große Veränderung, von der Ehefrau zur Witwe, von der Küsterin zur Rentnerin. Dieses Jahr hat mir gezeigt, was es heißt, sich in Verzicht zu üben. Vielleicht war es auch ganz gut, weil man lernen musste, was früher alles selbstverständlich war. Was ich am meisten vermisse, ist dieses Lächeln, du siehst hinter der Maske keine Mimik mehr. Samstags haben wir ja „Offene Kirche“, du musst nicht alleine beten, jemand kommt rein. Wenn du in diesem Gebäude bist und eine Kerze anzündest, bekommt das alles einen anderen Sinn.

Wie geht es Dir jetzt nach dem Tod Deines Mannes?

Es sind immer Momente und Augenblicke, die einen immer wieder einholen. Es kommen Momente, da kann man das Ganze nicht verstehen. Das ist sehr schwierig, aber ich habe viele gute Freunde, die mir Trost spenden und Verständnis dafür haben. Das tut gut, dass man andere nicht nervt, wenn man in dieser Traurigkeit ist. Mein Mann war ja immer auch bei den Diensten dabei und hat mich von der Kirche abgeholt. Alleine sein muss man lernen.

Was machst Du jetzt den Tag über?

Das frage ich mich manchmal auch, weil ich diese Auswirkungen von Corona habe, müde, schlapp, ganz schnell ausgelaugt. Dann muss ich mir sagen: Angela, raus geht`s, raus in die Natur oder durch Steele. Wenn die Sonne scheint, fällt es mir leichter. Steele ist voller, man muss vorsichtiger sein, aber die Menschen sind besser drauf. Ich besuche meine Noch-Kollegen. Wir hatten immer einen sehr guten Zusammenhalt, einer war immer für den anderen dar. Auch das Presbyterium werde ich vermissen, ich konnte es ja das letzte Jahr nicht mehr mit Schnittchen versorgen. Es war niemand in all den Jahren im Presbyterium dabei, mit dem ich Unstimmigkeiten hatte. Vermissen werde ich auch die gemeinsamen Dienste mit den Pfarrern und Pfarrerinnen, Vikaren und Vikarinnen, Prädikanten und Prädikantinnen. Wir waren alle eine große Familie.

Wie könnte es für Dich jetzt weiter gehen?

Ich hoffe, dass es mal mit dem Ehrenamt wieder los gehen kann und ich mein Ehrenamt wieder aufnehmen kann, ob Martineum, Kirche, Gruppen. Wenn wir Veranstaltungen haben, kann ich mich wieder einbringen, da freue ich mich sehr drauf, ohne Maske, mit Mimik. Und wenn wir wieder Ausflüge machen können mit der Frauenhilfe.

Wenn Du zurückblickst auf Deine lange Zeit bei uns in der Gemeinde, woran erinnerst Du Dich besonders gerne?

Eigentlich an alle Dienste, selbst wenn es anstrengend war wie z B. beim Weihnachtsgottesdienst oder bei den Schulabschluss-Gottesdiensten. Für mich war es ein schöner Stress. Für mich war es einfach schön, die Kinder aufwachsen zu sehen, vom Kindergarten zur Konfirmation und zur Trauung. Für mich gab es keinen Dienstschluss. Wenn ich gebraucht wurde, war ich da.

Möchtest Du den Lesern des Gemeindebriefes noch etwas sagen?

Wenn ich das spontan sagen kann: ich hoffe, dass ich gute Spuren hinterlasse, so wie viele Menschen bei mir welche hinterlassen haben.

Wir wünschen Dir alles, alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Als Küsterin werden wir dich vermissen, aber du wirst immer ein Teil unserer Gemeinde bleiben.


Text: Ute Zimmermann
Foto: Mirko Raatz