Gemeindebrief Ausgabe März-Mai 2024

Das neue Heft wird ab dem 23. Februar ausgeliefert und steht jetzt schon digital zur Verfügung.

Andacht zur Fastenzeit von unserem Vikar István Oláh

in einer Welt, die von Hektik und Überfluss geprägt ist, mag das Konzept des Fastens überholt erscheinen. Doch gerade in unserer heutigen Zeit, in der man von einem Termin zum nächsten hetzt und die Bedürfnisse mit Konsum überdeckt, kann das Fasten eine wertvolle spirituelle Praxis sein.
Mit mahnenden Worten erinnert der Prophet Jesaja daran, dass Fasten mehr ist als nur Enthaltsamkeit von Nahrung. „Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!“ (Jesaja 58:6). Es ist eine Einladung, aktiv für Gerechtigkeit einzutreten und Mitgefühl zu üben.


Jesaja weist auch auf das falsche Fasten hin, das nur äußerlich praktiziert wird, ohne das Herz zu ändern. „Und dann fragen sie mich: Warum achtest du nicht darauf, wenn wir fasten? Warum bemerkst du nicht, wie wir uns quälen?“ Die Antwort lautet: Was tut ihr denn an den Fastentagen? Ihr geht euren Geschäften nach und treibt eure Untergebenen zur Arbeit an!“ (Jesaja 58:3). Es ist ein Fasten, das sich in Selbstgerechtigkeit und Heuchelei verliert, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.


Auch in Apostelgeschichte 14 ist vom Fasten und Beten die Rede. Paulus und Barnabas predigten das Evangelium und gründeten Gemeinden, und dabei fasteten sie und beteten sie. „In jeder Gemeinde ließ man Älteste wählen. Dann betete man und fastete man. So vertraute man die Gemeinden dem Herrn an, an den diese nun glaubten.“ (Apostelgeschichte 14:23). Es war eine Zeit der Besinnung und der geistlichen Ausrichtung auf das Wesentliche.


In unserer säkularen Gesellschaft können wir das Fasten als eine bewusste Entscheidung sehen, sich von den Dingen der Welt zu lösen und auf das Spirituelle zu konzentrieren. Es kann eine Zeit der Selbstreflexion sein, in der Sie überprüfen, was wirklich wichtig ist, und sich von allem Überflüssigen befreien. Das Fasten erinnert daran, dass der Hunger nach Gerechtigkeit, Liebe und Spiritualität genauso real ist wie Ihr Hunger nach Nahrung. Es lädt Sie ein, Ihr Herz zu öffnen für die Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen und für die Stimme Gottes in Ihrem Leben.

Ich habe das Fasten in der Vergangenheit als eine Zeit der Reflexion und der inneren Einkehr erlebt. Dabei habe ich verschiedene Formen des Fastens ausprobiert, wie das traditionelle Fasten von Nahrung, das Heilfasten, aber auch das Fasten von sozialen Medien. Diese Zeiten haben mir geholfen, mich bewusster mit meinem eigenen spirituellen Weg auseinanderzusetzen und meinen Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Auch in diesem Jahr möchte ich mich wieder dem Fasten widmen, um meine Verbindung zu meinem Glauben zu vertiefen und das Überflüssige, das Ablenkende im Alltag zu verringern.

Lassen Sie uns also in dieser Zeit des Fastens nicht nur auf Nahrung verzichten, sondern auch auf Groll, Egoismus und Gleichgültigkeit. Lassen Sie uns die Lasten der Ungerechtigkeit erkennen und uns dafür einsetzen, sie zu erleichtern. Lassen Sie uns beten und uns ausrichten auf das Reich Gottes, das mitten unter uns ist. Möge das Fasten uns näher bringen zu Gott und zueinander.

Ihr István Oláh

Begrüßung von I. Oláh im Gottesdienst

Im Gottesdienst am 3. März ab 10: 30 Uhr begrüßen wir ihn offiziell, dann beginnt auch die erste Gemeindephase im Vikariat. Bisher war er schwerpunktmäßig in der Grundschule im Steeler Rott tätig.