Abschiedsgrüße von Charlotte Behr

Am Ende ihres Vikariats verabschieden wir Charlotte Behr aus unserer Gemeinde: Zoom-Gottesdienst 10:30 Uhr und im Anschluss „Sektempfang“ bitte hier anmelden.

Dieser Text von Charlotte Behr ist auch im Gemeindebrief erschienen:

Im Oktober 2018 habe ich mein Vikariat hier in der Gemeinde gestartet. Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Monate, in denen ich mich in Steele nur mit Google Maps zurechtgefunden habe und krampfhaft versuchte, mir all die neuen Gesichter zu merken. Jetzt, wo sich meine Vikariatszeit dem Ende zuneigt, merke ich erst, wie schnell die Gemeinde Königssteele in Gesprächen mit Freunden zu „meiner Gemeinde“ geworden ist.

Wenn ich an die zurückliegenden zweieinhalb Jahre in der Gemeinde denke, dann denke ich an die vielen Begegnungen und Gespräche, ob bei einem Geburtstagsbesuch, am Glühweinstand des Weihnachtsbasars oder vor der Friedenskirche. Ich fühle mich beschenkt mit dem, was andere mit mir geteilt haben: Sehnsüchte, Trauer, Glücksmomente, Vertrauen, Glaubens- und Lebensgeschichte, einen Teller voller Grünkohl. Ich denke an die Raupe Roberta bei der Kinderbibelwoche, mit den Konfis Finding Mr. X in der Wuppertaler Innenstadt spielen, Bogenschießen am Krafttanktag und die bewegende Musik bei meinem Examensgottesdienst.

Ich denke an die vielen neuen Erfahrungen: Das erste Mal einen Talar tragen und als Lehrerin vor einer Klasse stehen, das erste Mal ein Kind taufen, ein Paar trauen und einen Konfirmationsgottesdienst feiern (und das unter Corona-Bedingungen). Das war am Anfang natürlich alles sehr aufregend und neu, aber durch Unterstützung von meinem Mentor, dem Presbyterium und den Menschen in der Gemeinde habe ich mich immer gut begleitet gefühlt. Ich bin dankbar, dass mir so viel Freiheit gegeben wurde, um Neues auszuprobieren, zu lernen und auch wieder zu verwerfen, wenn es nicht gepasst hat.

Die Corona-Pandemie hat natürlich auch mein Vikariat bestimmt. Viel Geplantes musste schweren Herzens abgesagt oder umgestaltet werden, doch ich habe eine Gemeinde erlebt, die sich besonders in dieser Zeit Gottes Weg zu den Menschen angeschlossen hat und immer wieder neue Formen dafür gefunden hat. Ich wünsche der Gemeinde, dass sie diesen Weg mutig, beflügelt und begeistert weitergeht. Ich packe bald meine Kisten und ziehe nach Remscheid, wo ich im April meinen Probedienst beginnen werde. Danke für alles und viel Segen an die Gemeinde, die „meine Gemeinde“ bleiben wird.